Emerging Sculptures. Alexander Basile. Spontan Verlag.

Posted in photography, sculpture on June 8th, 2013 by admin

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Emerging Sculptures. Alexander Basile. Spontan Verlag.

Die Geschichten hinter den Dingen, die Sprache zwischen ihnen – zwei Perspektiven die der Kölner Künstler Alexander Basile schätzt aber keineswegs als Ideologie verfolgt. Seine Fotografie vermittelt den Eindruck, als drücke er immer erst dann auf den Auslöser, wenn sich vor seinem Auge Dinge und ihre gesellschaftliche Einschreibung zu einer möglichen Skulptur verdichten. Dabei erschafft Basile neue Wirklichkeiten, die flüchtig sind und bildeigenen, ungeschriebenen und zufälligen Gesetzen gehorchen. In seinen Bildern treten Dinge in einen Zusammenhang, der über das unmittelbar Anschauliche hinausgeht. Ihre poetische Kraft fordert vom Betrachter einen schwingenden Blick der die Schichten des Bildes entschlüsselt um dem Geheimnis hinter dem Sichtbaren auf die Spur zu kommen. Scheinbar zufällige gegenständliche Alltags-Konstellationen geben dabei mehr zu denken, als sprachlich gefasst werden kann.

Der vom Spontan Verlag herausgegebene Bildband „Emerging Sculptures“ bündelt 20 Fotograf ien die gegenständliche Gruppierungen, Gegenstände, Räume und Oberflächen betrachten. Ihre zufällige Anordnung evoziert Geschichten, die jeder für sich im Auge der Motive neu schreibt. Alle zu sehenden Formen sind zufällig und vermitteln dennoch Ewiges. Die Bilder dokumentieren die Aufteilung eines wahllosen Raumes und die Platzierung der Dinge in ihm. Jene gehen geheimnisvolle Korrespondenzen ein und werden zu Objekten der Kunst in einem Raum, dessen Grenzen und Inhalte verschwimmen. Keines der Motive wurde wissentlich geformt. Alles entstand aus dem Impuls des Moments, in dem der Künstler sein Sein in Raum aufblitzen sah und die Entbergung spontan fotografisch einfing. Vorgefundene Objekte verschmelzen im Winkel der Perspektive zu einem Narrativ das unzählige Deutungen ermöglicht und auf Eindeutigkeiten verzichtet. Für Basile ist das Bild das Destillat einer Atmosphäre, die der Künstler spürt und nicht arrangiert bevor der Auslöser betätigt. Eine Technik die keine ist, deren mäandernder Charakter stets voran schreitet und die bewegende Motive aus dem Kontinuum der empirischen Wirklichkeit fischt um sie zu etwas Einzigartigem zu fixieren. In der Buchedition werden die Stillleben und Alltagsskulpturen von hauchdünnem Pergamentpapier getrennt. Das Blättern selbst wird so zum Entschleiern eines Blicks der schweifend das Zusammenspiel von Kunst und Leben sichtbar macht.

Dem Künstler selbst strebte allerdings keine genuine Sichtbarmachung eines Kunstwerks vor. Vielmehr eine nicht konstruierte visuelle Idee, die der Betrachter durch seinen visuellen Wortschatz und sein eigenes Wissen zu etwas addiert, dessen Bedeutung nur in ihm aufblitzt. Es bleibt stets unklar, ob es sich bei den Aufnahmen um Dokumente des Alltags handelt oder um akribisch geformte Konstruktionen aus einem Atelier. Jenes Wechselspiel bildet für Basile die „einzige Möglichkeit mit der Photographie weiter machen zu können. Nur wenn diese im Stande ist sich zu bewegen, und wenn auch nur im Auge des Betrachters, lässt sich das Monument auf Papier gebracht, im Rahmen und hinter Glass noch als Möglichkeit von Kommunikation verwenden.“

Auflage von 300 Exemplaren
Offset
18 Seiten
20 Abbildungen
ISBN: 978-3-00-041592-0

Price: €25

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