Volume I, 9/2011

Volume 1 studies modern mass communication, at the heart of one of the worlds busiest cities.

Gibt es sie noch, die „Straßenfotografie“? Wenn ich an dieses Genre denke, fällt mir zuerst Garry Winogrand ein. Keiner hat wie er dieses Genre geprägt. Geradezu manisch hat Winogrand das öffentliche Leben dokumentiert. Öffentliches Leben? Das klingt heute wie ein Versprechen aus vergangener Zeit. In seinem vielleicht besten Buch beschreibt Richard Sennett „Verfall und Ende des öffentlichen Lebens“. Der Untertitel des Buchs, „Die Tyrannei der Intimität“, scheint mir wie eine versteckte Agenda der neuen Publikation Peter Langers. Seine Fotografien knüpfen jedoch nur oberflächlich betrachtet an die Tradition der „Street Photography“ an. Langers Protagonisten sind Gefangene einer Sphäre zwischen öffentlich und privat. Sie flanieren nicht mehr, sie telefonieren. Die Menschen, das zeigen diese Bilder, haben sich verändert. Wie Schemen hält Peter Langer ihre flüchtige Existenz fest. Bevor sie dann verschwinden. Und mit Ihnen das öffentliche Leben. (Bernd Kuchenbeiser)