Dickicht mit Reden und Augen

Dickicht mit Reden und Augen
Author: Steffen Popp
Publisher: kookbooks
Language: German
Pages: 88 Seiten, Broschur mit Umschlag-Poster
Size: 13 x 21 cm
Weight: 160 g
Binding: Softcover
ISBN: 9783937445540
Availability: In stock
Price: €19.90
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Product Description

Steffen Popp · Gedichte
Wenn wir schon heute – behaupte ich mal – grundsätzlich dazu imstande sind, alles Erdenkliche poetisch zu verhandeln, was ist in Zukunft, neben allen schon im Voraus gebuchten Unsäglichkeiten, noch vom Gedicht zu erwarten? Professor Gnu gibt sich optimistisch: »Fortschreitende Entkrampfung fördert das Absterben perspektivischer Verpeilung: Ticks, Tricks, Posen, nutzlose Priesterschaft, Gelehrtheit, Diskursgefuchtel, Jugend- und Altersweh, didaktischer Überbiss. Wo alles dekonstruiert ist (de-, re-, de-) und auch in Bezug auf das Dichterselbst wohltuend nichts mehr herumsteht, ist Hoffnung auf – nachdenkliches Starren Gnus in den von PVC-Bodenbelag, PVC-Möbeln und einer PVC-Zimmerpalme als Anhängsel der petrochemischen Industrie markierten Seminarraum – nun, wohl auf den Exodus aus dem Text, Erweckung des poetischen Impulses in allen Domänen.« (Steffen Popp, aus: Helm aus Phlox, S. 123, Merve Verlag 2011)

»Es geht aufregend zu in Popps Gedichten. Der Fragehorizont, der sich beim genauen Lesen freisetzt, weist der Vorstellungskraft viele Wege. Das erzeugt einen regelrechten Sog, man möchte sich, von diesen Versen geführt, gerne immer weiter aufregend verirren. Mit Lust probiert sich hier die Sprache semantisch, rhythmisch, metrisch aus. Bedeutungen werden gesetzt und durchkreuzt (›Bedeutung, eine Unterart von Gerümpel“), das vermeintliche Sinnganze ist längst kein Ideal mehr, wo bei aller Lust am Umstülpen (›den groben Handschuh berühren, nach innen drehen‹) und Zerlegen (›Brandungsrauschen zerlegt / die Stimmen im magischen Strass alter Sprachen‹) zugleich ein genauer Umgang mit dem Material, sei es auch Gerümpel, vorherrscht ... Und oft geht es lustig zu in diesen Gedichten, die um ihre Leuchtkraft wissen, auch wenn sie im Zustand der Ruhe liegen: ›Das gewaltige Potenzial schläft. Das gewaltige Potenzial / und der gewaltige Widerstand‹, und dann wieder aufbrechen, um abenteuerlustig, kichernd, wispernd, singend, widerständig und voller leuchtender Energie das Dickicht der Sprache zu erkunden, dessen Zauber dadurch umso mächtiger wird.« Beate Tröger, Der Freitag

kookbooks _ Reihe Lyrik _ herausgegeben von Daniela Seel _ Band 29
Broschur mit Umschlag-Poster, gestaltet von Andreas Töpfer