5’05’’ 3 Renotations of 1 Act of Cleaning a Piano

5’05’’ 3 Renotations of 1 Act of Cleaning a Piano
Author: Franziska Koch
Publisher: edition fink
Language: English
Pages: 28
Size: 27,5 × 27,5 cm
Weight: 290 g
Binding: Softcover
ISBN: 9783037461730
Price: €35.00
Product Description

Man kann die neu erschienene Edition «5’05” – 3 Notations of 1 Act of Cleaning a Piano» von Franziska Koch als Geniestreich bezeichnen oder als Affront gegen die Etabliertheit der Schönen Künste. Die Künstlerin liess eine 7-Inch-Single pressen, auf welcher man hört, wie sie ein Klavier reinigt. Wie der Titel schon anzeigt, dauert der Akt 5 Minuten und 5 Sekunden. Für die von Anna Frei herausgegebene Edition wurden zwei Musiker und eine Künstlerin eingeladen, je eine Renotation dieses Stücks zu entwickeln, die wiederum Ausgangspunkt für eine Interpretation sein kann.
Einmal im Jahr steht – wiederkehrend wie der Frühjahrsputz – bei Franziska Koch die Reinigung des Klaviers ins Haus. Auf diesem wird in ihrem Wohnumfeld von Jung und Alt ebenso spontan wie leidenschaftlich gespielt. In der entstandenen Aufnahme ist zu hören, wie das Klavier geputzt, gerieben und gewischt wird. Klopfgeräusche und gelegentliches Stossen gegen den Instrumentekörper verleihen dem Stück eine eigene Rhythmik, so wie sich durch die Wischvorgänge über die Tasten Klänge zu einer abstrakten Melodie verbinden.
Die Aufnahme wurde durch Sebastian Gottschick als klassische Notation auf zwei Klangebenen akribisch zur Partitur transkribiert und erscheint als Leporello. Marlon Schumachers Beitrag entwickelte sich über einen (Rück-)Übersetzungsvorgang mittels eines Computerprogramms und dem Heranziehen einer Geräuschdatenbank zu einer als Videofile animierten Notation. Ein über das digitale Notenblatt laufender Cursor leitet zwei Spielerinnen dazu an, das Stück zu interpretieren. Bei Romy Rüeggers Kartenset schliesslich bildet ein mäandernder Textfluss, der den Kontext der Klavierreinigung miteinbezieht, die Übersetzung von «5’05”». Aus ihrem Schriftbild, das sich an Klangphänomene anschmiegt, geht eine dichte Beschreibung hervor, welche die Arbeitsbedingungen in Kunst und Haushalt zueinander in Beziehung setzt.